.

.

-

-
-

-

-
-

-

-
-

Ovacik

Ovacik

16 Nisan 2009 Perşembe

Ferhat Tunç - Stimme des Friedens verhaftet

Nûçe, ISKU Hamburg, Nr. 114, 18.7.03, S.2

__________________________________________


Ferhat Tunç - Stimme des Friedens verhaftet


Istanbul. Der wohl bekannteste Liedermacher der Türkei, der Kurde Ferhat Tunç wurde nach

einem Konzert am Abend des 7. Juli wurde verhaftet. Angeblich habe er bei einem Konzert am 22. Juni in Dogubeyazit alle 40.000 Besucher mit „Guten Tag liebe PKK-Freunde“ begrüsst und wurde erst 14 Tage später am Montag um 23.00 in Milas (Provinz Mugla) festgenommen. In Dogubeyazit, einer Provinzstadt am Fuße des Berges Ararat, fand am 22. Juni das“2. Kultur-, Kunst- und Tourismusfestival“ statt - veranstaltet von der Provinzverwaltung. Dort soll Ferhat Tunç Propaganda für den KADEK betrieben haben. Einem offenen Brief von ihm aus dem Hochsicherheitsgefängnis Mugla zufolge hat er lediglich einen Friedensgruß überbracht. „Wenn der Wunsch nach gesellschaftlichem Frieden, der Brüderlichkeit der Völker und der Demokratisierung der Gesellschaft durch eine Generalamnestie Propaganda für den KADEK sein soll, habe ich wohl so etwas getan“ so Tunç. Es gäbe seiner Meinung nach eine Fraktion Falken im Lande, die die Demokratisierung der Gesellschaft unter allen Umständen verhindern wollen.


Die Entwicklung des Landes sei an einem neuralgischen Punkt angelangt, was sich an der Heftigkeit der Gegenwehr dieser Kräfte zeige. In den letzten Wochen sind immer wieder fortschrittliche Kräfte der DEHAP, ÖDP, des IHD, von Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Gruppen verhaftet, gefoltert und verschleppt worden. In diesem Zusammenhang muss auch die Inhaftierung von Ferhat Tunç gesehen werden, der gerade eine Tournee absolvierte, die unter dem Motto „Ein Lied für den Frieden“ viele Tausende Besucher anzog.


Auch die Solidaritätsveranstaltung im Istanbuler Zentrum des Türkischen Menschenrechtsvereins wurde von massiver Polizeipräsenz, Einschüchterungsversuchen und Pressebehinderungen begleitet. Auf dem Meeting am 10. Juli, an dem zahlreiche Schriftsteller, Filmemacher, Künstler und Politiker teilnahmen, wurde die Inhaftierung von Ferhat Tunç verurteilt und seine Freilassung gefordert. Auch Staatspräsident Sezer bezeichnete die Festnahme Tunçs zu der Zeit ,in der das 6.EU-Anpassungsgesetzespaket das Parlament passieren soll, als großes Unglück. In der größten liberalen Tageszeitung der Türkei „Radikal“ fragt sich der Kolumnenschreiber Çelikkan, weshalb denn Tunç überhaupt im Gefängnis sitzt, wo doch die Polizei nach eigener Aussage auf ihrem Video besagte Begrüssung nicht auszumachen in der Lage ist, da es „verloren“ ging und auch die Sicherheitskräfte des Konzertabends derartige Aussagen nicht bezeugen können, im Gegenteil sie bedankten sich bei Tunç für das großartige Konzert. Der Anwalt des Sängers Erdinç Fırat hat deshalb gegen die Inhaftierung Einspruch erhoben und den Fall vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof gebracht.


Die Vorfälle gerade zum 17. Geburtstag des IHD-Meschenrechtsvereins der Türkei, wo die Pressekonferenz stattfand und zum 20. BühnenjubilaÅNum von Ferhat Tunç gäben Anlaß zur Sorge um die Entwicklung in der Republik Türkei.

Hiç yorum yok:

Yorum Gönder